Unmotivierte Lehrer*innen - Dingolfing
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Aktuelle Frage
Frage:
Viele Lehrer/innen an unserer Schule geben sich jetzt in der Coronazeit echt viel Mühe und sorgen beim Lernen mit Quizzen, Erklärvideos oder ungewöhnlichen Aufträgen für Abwechslung. Fast alle sind mit uns per E-Mail in Kontakt. Bis auf einen. Er schickt seine Arbeitsaufträge nur an die Eltern. So fühlen wir uns gar nicht richtig angesprochen. Er schickt keine Lösungen, liest nichts Korrektur, seine Anweisungen wiederholen sich oft und sind fast immer nach dem Muster: fasst selbständig die Buchseiten zusammen und lernt das Zusammengefasste. Für uns Schüler/innen gibt es keine Möglichkeit, ihn direkt zu kontaktieren. E-Mail lehnt er ab. Wir haben inzwischen immer weniger Lust, für seine Fächer was zu machen und keine Ahnung, was richtig oder wichtig ist. Wie sollen wir Schüler/innen mit so einem Lehrerverhalten umgehen? Wie kann man diesen Lehrer motivieren?
Das Team der Beratungsstelle antwortet:
Vielen Dank für eure Frage, die zumindest von eurer Seite eine Menge Engagement zeigt –aber wohl auch jede Menge Frust. Sie zeigt zudem, dass Lehrer/innen und Schüler/innenSinn und Zweck des „Homeschooling" wohl recht unterschiedlich interpretieren: Befindet man sich in einer kurzen, wenige Wochen dauernden Warteschleife, die es notdürftig zu überbrücken gilt und danach geht es „normal" weiter? Oder macht es die zunehmende Dauer der Schulschließungen erforderlich, als Lehrer/in neue digitale und didaktische Wege zu gehen, um den Bezug zu den Schüler/innen nichtvölligzu verlieren?
Letzteres scheint sich in der von euch beschriebenen Situation gerade anzubahnen: über Wochen hinweg habt ihr keine Rückmeldung mehr von eurem Lehrer, keine Möglichkeit ihm Fragen zu stellen, keine aufmunternden Worte, keine Diskussion, keine Auseinandersetzung, nichts was euch den Stoff aus den Büchern „näher" bringen könnte. Umgekehrt dürfte auch euer Lehrer wohl keine Ahnung haben, wie es euch mit seinen „Anweisungen" geht und ihr seid wohl auch im Ungewissen, ob ihn das überhaupt interessiert. Das ist tatsächlich keine gute Basis sowohl für das zwischenmenschliche Lehrer-Schüler/innen-Verhältnis als auch für den Bezug zu den betreffenden Fächern.
Nun kann es ja nicht eure Aufgabe sein, eurem Lehrer das richtige Lehren in Corona-Zeiten beizubringen oder ihn zu motivieren. An seiner Schule gibt es laut eurer Schilderung offenbar durchaus Kolleg/innen, die da innovativer undkreativer waren und zeigen, dass ihnen die Schüler/innen am Herzen liegen. Es ist an ihm, sich da kundig zu machen und eventuell neue Wege zu beschreiten.
Was ihr aber tatsächlich tun könnt: Ihm eurerseits eine Rückmeldung geben, wenn euch danach ist.
Wie gehtes denn euren Klassenkamerad/innen mit dieser Lehrkraft? Habt ihr Lust euch darüber mal auszutauschen? Haben mehrere den Wunsch, dem Lehrer mal eine Rückmeldung zu geben, wie seine Arbeitsweise auf euch wirkt, womit ihr Probleme habt, was aber auch vielleicht gut daran ist – falls es da doch auch irgendwas geben sollteoder in der Vergangenheit im Präsenzunterricht gegeben hat.Was ihr bereits genannt habt ist zum Beispiel, dass ihr gerne eine Möglichkeit hättet persönlich und direkt mit ihm zu kommunizieren und nicht nur über dieEltern. Außerdem habt ihr erwähnt wie wichtig euch Rückmeldungen von ihm sind und dass ihr euch ohne diese zunehmend verloren mit dem Schulstoff fühlt. Kein Wunder, dass euch da die Motivation abhanden kommt. Das darf er auch gerne wissen. Diese gesammelte Botschaftkönnte etwa die Klassensprecherin / der Klassensprecher im Namen aller oder eines Teils der Klasse übermitteln – entweder per E-Mail oder per Post an die Adresse der Schule zu Händen des betreffenden Lehrers oder über ein Eltern-/Schülerportal.